Letztes Jahr feierten wir das 45-jährige Bestehen unserer Partnerschaft in der Bretagne. Dort bot man uns ein abwechslungsreiches und interessantes Programm und es wurde viel erlebt und gefeiert.
Den diesjährigen Gegenbesuch in Herschbach traten über 100 Gäste aus Pleudihen am Abend des 30. April an. Nach langer Busreise durch die Nacht trafen sie am Morgen des Maifeiertages ein. An der
Grillhütte in Herschbach gab es eine kleine Stärkung, dann ging es zum Auspacken und Ausruhen zu den Gastfamilien in Herschbach und den umliegenden Dörfern. Die meisten Familien kennen sich schon
seit vielen Jahren, rund zwei Dutzend Teilnehmer sind jedoch in diesem Jahr zum ersten Mal mit dabei.
Nachmittags traf man sich dann - bei schönstem Maiwetter - erneut an der Grillhütte, wo wir von Mitgliedern des Roten Kreuzes bewirtet wurden. Der Partnerschaftsverein hatte witzige, sportliche und herausfordernde (Wester)Waldspiele vorbereitet, bei denen Jung und Alt ihr Können und Wissen unter Beweis stellen konnten. Als Symbol für die tief verwurzelte Freundschaft pflanzten beide Seiten gemeinsam mehrere Bäume. Anschließend ließ man den Tag gemütlich beim gemeinsamen Grillen ausklingen.
Den Freitag verbrachten die Gäste und ihre Gastgeber bei wunderschönem Wetter im sehenswerten Neuwieder Zoo, wo auch verschiedene Tierfütterungen auf dem Programm standen. Highlight für den Abend
war der große Festakt im Haus Hergispach. Nachdem sich alle am Buffet gestärkt hatten, begann das Programm. Ein kurzer Film beschrieb die Anfänge der Partnerschaft und zeigte viele Fotos der
gegenseitigen Besuche. Weiterhin richteten die jeweiligen Vereinsvorsitzenden Grußworte an das Publikum, und auch die Ehrengäste - Herr Spindler vom Partnerschaftsverband
(partnerschaftsverband.de) sowie der Europaparlamentsabgeordnete, Herr Seekatz - hielten kurzweilige Reden.
Stellvertretend für alle Aktiven überreichte man Sandrine Denoual und Cordula Simmons, für ihre großartige Arbeit zur Förderung der Partnerschaft, die Ehrenmedaille des Europaparlaments – Ehre,
wem Ehre gebührt!
Auch die verschiedenen Herschbacher Vereine waren an der Gestaltung des Abends beteiligt: Die Teenie-Amazonen und Jung-Amazonen zeigten Showtänze, es gab eine Musikanlage des Spielmannszuges,
und
Mitglieder der Feuerwehr übernahmen die Bewirtung.
Als Gastgeschenk erhielten die Franzosen ein ansprechend gestaltetes Kochbuch mit 15 traditionellen Westerwälder Gerichten, verfasst auf Deutsch, Französisch und Englisch. Wer möchte, kann dies
ab dieser
Woche in meiner Sprechstunde und der Tourist-Information der Verbandsgemeinde Selters für 20 Euro erwerben. Ein perfektes Geschenk für Freunde aus nah und fern.
Am Samstag war das malerische Cochem an der Mosel unser Ausflugsziel, mit Stadtführung und anschließender Weinverkostung oder Besuch der historischen Senfmühle oder einer Schiffsrundfahrt auf der Mosel. Im Anschluss fand, in der katholischen Kirche St. Anna in Herschbach, mit Pfarrern aus beiden Ländern, ein ökumenischer Gottesdienst statt. Hier bewies der Gospelchor sein gesangliches Können.
In der Festhalle ging es dann weiter mit einem Westerwälder Abend, bei dem lockeres Beisammensein, Essen, Trinken und Tanzen im Vordergrund standen. Musikalisch untermalt wurde das Ganze von Auftritten des Musikvereins sowie des Männergesangsvereins. Unterstützt wurden wir hier vom Herschbacher Kulturkomitee.
Den Sonntagmorgen verbrachte man dann in den Gastfamilien. Nachmittags legten noch Mitglieder beider Orte einen Kranz am Kriegerdenkmal nieder und man brachte eine Hinweistafel am Grab von Franz
Beuler an. Im Anschluss traf man sich wieder bei Kaffee und Kuchen. Und um 20.00 Uhr waren aufregende vier Tage dann auch schon wieder vorbei.
Nach einem tränenreichen Abschied traten unsere Gäste die Rückreise in die Bretagne an – wahrscheinlich etwas müde, aber mit schönen Erinnerungen im Gepäck!
Großzügige Unterstützung für die gesamte Veranstaltung erhielten wir vom Partnerschaftsverband und dem Deutsch-Französischen Bürgerfonds. Ein herzliches Dankeschön gilt natürlich allen Helfern,
dem Bauhof, den Herschbacher Vereinen sowie den Mitgliedern des Partnerschaftsvereins und – last but not least – den Gastfamilien für die herzliche Aufnahme unserer Freunde aus Frankreich.
Axel Spiekermann, Ortsbürgermeister